Herzklopfen
(von Maren Schulz)
Die T.A.G. am
Leibniz-Gymnasium gibt es schon mehrere Jahre. Ich bin sicher, dass
viele Schüler von ihrer Existenz wissen und gerne mitmachen würden, ihnen aber - so wie mir früher - der Mut fehlt, einfach einmal bei der T.A.G. vorbeizuschauen. Hätte mich Herr Uhden nicht persönlich angesprochen, wäre ich bestimmt bis heute noch nicht ein einziges Mal dort gewesen. Vor ca. 1 1/2 Jahren bin ich also auf Herrn Uhdens Rat hin zum ersten Mal an einem Samstag in die Aula gegangen. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich in einer ziemlich depressiven Phase, denn sowohl privat als auch in der Schule klappte so gut wie gar nichts. Herr Uhden schickte mich dann mit Gunnar, unserem Klavierspieler, in den Musikraum, wo wir ein Lied einstudieren sollten. Danach sollte ich dieses Lied auf der Bühne in der Aula vortragen. Mit zitternden Knieen stand ich dann zum ersten Mal vor einem Publikum, wenn auch vor einem relativ kleinen, was mich nicht minder nervös und verlegen machte. Erwartungsvolle Blicke hefteten sich auf mich. Mein Herz schlug so laut, dass es eigentlich jeder hätte hören müssen. Am liebsten hätte ich mich, wenn es möglich gewesen wäre, in eine Maus verwandelt, um mich schnell verkriechen zu können. Ich weiß nicht mehr, was für Töne und wie ich sie überhaupt herausbekommen habe, jedenfalls war ich froh als es vorbei war. Anschließend sagte man mir, dass noch eine Rolle für das geplante Musical zu vergeben sei, drückte mir ein Textbuch in die Hand mit der Bitte, mir die Rolle einmal in Ruhe zu Hause anzusehen und meine Entscheidung zu treffen. Mir gefiel das Stück und ich sagte - ohne viel zu zögern - zu. Ich bin ein Glückspilz, denn normalerweise ist es nicht Usus, dass ein Neuling der T.A.G. sofort eine Rolle bekommt. Meine erste Befangenheit legte sich nach und nach. Die Mitglieder der T.A.G. haben mir geholfen, mein Selbstbewusstsein, dass so ziemlich auf dem Nullpunkt war, wieder aufzupolieren. Mit der Zeit habe ich solchen Spaß am Theaterspielen bekommen, dass ich mich schon am Sonntag auf die nächste Theaterprobe am Samstag freue. Bei der T.A.G. geht es nicht immer ernst zu. Beim Proben wird auch viele Spaß gemacht und viel gelacht. Auch das Kaffeetrinken in den Pausen kommt nicht zu kurz (...) Die meiste Zeit wird aber doch hart geprobt. Es muss oft unterbrochen werden, so dass eine Fünfminutenszene schon mal durch die vielen Unterbrechungen eine halbe Stunde dauern kann, was für die Nichtbeteiligten "Ruhe und Geduld" bedeutet, und ruhig und geduldig zu sein, ist natürlich das Allerschwierigste und Anstrengendste (das ist durchaus nicht ironisch gemeint!!!). Im Gegensatz zu den meisten meiner Mitschüler sind die T.A.G.-Mitglieder solidarisch, was für mich ausgleichende Medizin ist. Bei dem ständigen Gegeneinander in der Schule würde ich, wenn es die T.A.G. nicht mehr gäbe, untergehen. Deshalb möchte ich für meinen Teil die Theatergruppe nicht mehr missen. |
In
der Rheinischen Post stand am 26. Mai 1987 zu lesen:
Eine Dame nimmt Rache
Von Moni Willmschen
Derendorf
- Theaterluft wehte durch die Aula des Leibniz-Gymnasiums. Das Musical
"Prairie Saloon" stand auf dem Programm, ein Stück, das
schauspielerische wie sängerische Talente der jungen Darsteller
forderte. Eine Geschichte mit ziemlich verwirrendem Inhalt: ... . Die Musical-Interpretation der Leibniz-Schüler versetzte die Zuschauer in Begeisterung; schon während des Stücks wurden Zugaben verlangt. Eine lange Arbeit hatte sich also gelohnt, denn die Theater-Arbeitsgemeinschaft hatte immerhin zwei Jahre lang daran geprobt. |