Biologie

Außerschulischer Lernort Windeck-Rosbach (Forstpraktikum) - 2007

Bericht der Klassen
8a und 8b

5. - 8. März 2007

Lange geplant, gespannte Erwartung!
Am Montag, den 5. März, fuhren wir, die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8a und 8b, versorgt mit wetterfester Kleidung , nach Windeck - Rosbach.
Wir erreichten die oberhalb des Ortes gelegene Jugendherberge um 12 Uhr: Zimmereinteilung, Betten beziehen, Koffer auspacken, Mittag essen und am frühen Nachmittag Aufbruch zur 1. Walderkundung.

Frau Bokelmann, eine Försterin, und Herr Tochtrop, ein Landespfleger, übernahmen nun und in den nächsten Tagen die theoretische und praktische Unterweisung. Statt Regen umschwirrten uns frisch geschlüpfte Mücken. Angeblich sollten sie noch nicht stechen. Wir teilten unsere Aufmerksamkeit zwischen den Informationen über den Wald und seine Bewohner, seinen ökologischen und ökonomischen Wert, der Abwehr der Mücken und der Überlegung, ob wir mal Wald kaufen sollten.
Frau Bokelmann hatte uns nämlich u.a. mitgeteilt, dass 90% der Waldflächen in NRW in Privatbesitz seien, und dass dies eine gute Geldanlage sei.
Man kauft einen Hektar Wald ( Kosten pro m² mit Baum 3 €), lässt die Bäume wachsen und verkauft immer mal wieder Holz – um zum Beispiel ein neues Auto zu kaufen. Für einen guten Stamm kann man 400 € bekommen!
Na ja, ganz so einfach ist das nicht.
Als Waldbesitzer hat man sich auch an bestimmte Vorschriften zu halten. Das bedeutet unter anderem, dass die Forstverwaltung ihre Zustimmung zum Fällen von Bäumen geben muss, und dass der Baumbestand gepflegt werden muss. Und dabei sollten und wollten wir jetzt helfen.
Neben den üblichen Arbeiten waren auch noch die vielen Schäden, die der Orkan Kyrill verursacht hatte, zu beseitigen.
Morgens nach dem Frühstück wurden wir zu unserer Arbeitsstelle gebracht, wo wir – unterbrochen von einer Mittagspause – den ganzen Tag gearbeitet haben.
Am 6.3. mussten wir junge Douglasien frei legen.
Überall lagen dicke Äste und umgeworfene Fichten, die in Wällen neben den gepflanzten Douglasien aufgeschichtet werden mussten.
Douglasien sind wertvolle Nadelgehölze, anders als die Fichten, die in Nordrhein-Westfalen nicht einmal heimisch sind.
Einige Douglasien waren umgeknickt und mussten wieder aufgerichtet und mit Erde befestigt werden.
Beim Wegräumen der Fichten konnten wir die im Unterricht besprochenen Kennzeichen (harte Nadeln , rund um den Ast angeordnet, auf Nadelkissen sitzend) und auch die Fraßspuren der Borkenkäfer noch einmal sehen.

Einige Fichtenstämme waren so schwer und sperrig, dass wir sie vor dem Wegräumen zersägen mussten.

Am 7.3. arbeiteten wir in der Nähe von Windeck. Ein Rotbuchenbestand sollte durchforstet werden. Mit einer Bügelsäge ausgerüstet, taten sich immer zwei Schüler zusammen und fällten Birken. Birken sind zwischen den Rotbuchen nicht gewünscht, da sie sehr schnell wachsen und den Rotbuchen viel Licht wegnehmen.

Einige Gruppen schafften es, mehr als ein Dutzend Birken zu fällen. Immer wieder ertönte der Ruf:
„Achtung! Baum fällt!“,
und meistens tat er dies auch beim 1. Versuch.

Zwischendurch mussten Wege frei geräumt werden.
Während die Schüler der 8a am Vormittag Birken fällten, asteten die Schüler der 8b Douglasien, am Nachmittag war es umgekehrt.
Für das Asten gibt es spezielle Werkzeuge, sogenannte Astungssägen. Diese sind ca. 50 cm lang und für eine Person gemacht. Uns wurde gezeigt, wie man bis in Kopfhöhe die Äste entfernt, ohne den Stamm zu verletzen. Dies ist notwendig, damit die Stämme gleichmäßig in die Breite und in die Höhe wachsen. Beim Arbeiten im Uhrzeigersinn ist die Gefahr geringer, dass man beim Abrutschen den Stamm verletzt. Im Schnitt hat jeder Schüler (und Lehrer) 8-12 Douglasien geastet.
Nach der Arbeit am Tag, hatten wir den Abend für uns. Die meisten begannen ihn mit einer Versorgungsrunde in den Ort (Supermarkt). Man konnte Fußball spielen, kickern, Musik hören und - vor allem - von Zimmer zu Zimmer gehen und sich unterhalten.
Bis tief in die Nacht.

Am Donnerstag, den 8.3., hieß es Abschied nehmen.

„Insgesamt können wir auf drei erlebnisreiche, lehrreiche und auch fröhliche Tage in der Gemeinschaft zurückblicken.“ (Anna-Lena, 8a)

(Der Artikel wurde zusammengestellt aus den Protokollen der Schülerinnen und Schüler.)

 

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