Herbert Rubinstein (Jg. 1936)

"Wider das Vergessen" - Herbert Rubinstein zu Gast in der Anne-Frank-Realschule am 15. März 2023

Es war mucksmäuschenstill, als Schülerinnen und Schüler der 10-er Klassen gespannt in der Aula auf Herbert Rubinstein warteten. Der 87-jährige war am 15. März 2023 zu ihnen gekommen, um von seinem Leben zu erzählen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Er ist einer der wenigen noch lebenden Zeitzeugen, die den Holocaust überlebt haben und davon gerade Jugendlichen berichten wollen.

Aufgewachsen ist Herbert Rubinstein (Jahrgang 1936) in Czernowitz und hat schon von klein auf antisemitische Anfeindungen erfahren. 1941 entstand auf Befehl der deutschen Besatzungsmacht in Czernowitz ein Ghetto. Dort wurden alle Juden eingepfercht und mussten unter katastrophalen Verhältnissen leben. Von dort aus gingen täglich Güterwagen in den Osten, wo der sichere Tod auf die Deportierten wartete. Durch glückliche Umstände entgingen seine Mutter und Herbert Rubinstein der Deportation.


(2) Filmbericht von der Reise Herbert Rubinsteins nach Czernowitz im Jahre 2017

Im März 1944 wurde Czernowitz von der russischen Armee befreit. Doch der vermeintlichen Freiheit folgte wieder die Verfolgung, so dass Herbert Rubinstein mit seiner Mutter über viele Umwege schließlich im September 1946 nach Amsterdam gelangte. Dort konnte die Familie sicher und frei von jeglichem Antisemitismus leben. Der 10-Jährige besuchte die Grund- und Oberschule und fühlte sich dort sehr wohl. Da das Geschäft in Amsterdam nicht gut lief, zogen seine Mutter und sein Stiefvater 1954 nach Düsseldorf. Zwei Jahre später kam er schweren Herzens nach Düsseldorf und fing an, sich eine neue Existenz aufzubauen. Schnell fand er Kontakt zur jüdischen Gemeinde und engagierte sich in vielen Bereichen. Er hatte verschiedene Ämter inne und sorgte mit dafür, dass zugewanderte Jüdinnen und Juden schnell eine neue Heimat in Düsseldorf gefunden haben. 2017 reiste er nach Czernowitz und suchte die Orte seiner Kindheit auf.


(3) Herbert Rubinstein entdeckt ein Hakenkreuz an einer Hauswand in Czernowitz (2017)

Im Vorfeld hatten sich die Jugendlichen auf die Begegnung mit Herbert Rubenstein vorbereitet. Sie hatten sich über den Nationalsozialismus und die Verfolgung der Juden informiert. Im Gespräch haben sie dann ihre Fragen, die sie sich vorher überlegt hatten, gestellt und Herbert Rubinstein hat sie gut und verständlich beantwortet. Durch seine sehr anschaulichen Erzählungen haben die Jugendlichen einen lebendigen Eindruck von der damaligen Zeit gewonnen. Sehr schnell ging die eine Stunde herum.


(4) Schüler*innen fragen und Herbert Rubinstein antwortet

Im Vorfeld hatten sich die Jugendlichen auf die Begegnung mit Herbert Rubenstein vorbereitet. Sie hatten sich über den Nationalsozialismus und die Verfolgung der Juden informiert. Im Gespräch haben sie dann ihre Fragen, die sie sich vorher überlegt hatten, gestellt und Herbert Rubinstein hat sie gut und verständlich beantwortet. Durch seine sehr anschaulichen Erzählungen haben die Jugendlichen einen lebendigen Eindruck von der damaligen Zeit gewonnen. Sehr schnell ging die eine Stunde herum.
Am Ende bedankten sich die Schulleiterin Frau Bonmann bei Herrn Rubenstein und Herr Jerzembeck-Kuhlmann überreichte noch ein kleines Geschenk.


(5) Jörg Jerzembeck-Kuhlmann, Herbert Rubinstein und Schulleiterin Uta Bonmann

Beeindruckt und nachdenklich verließen die Jugendlichen die Aula. Das war Geschichte einmal ganz anders. Schnell entstand der Wunsch, dass auch im nächsten Jahr wieder eine solche Veranstaltung stattfinden soll.

Jörg Jerzembeck-Kuhlmann

Wir danken für die Fotos von Frau van Straelen (Fotos 1, 2, 4, 5) und Herrn Pintgen (Foto 3).

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